Bericht Nr. 47
Im Tor wie immer Ikone Jörg Sievers. Fahed Dermech spielte als Libero aufgrund der wenig gefestigten Situation des Teams wieder hinter der Abwehr um mehr Sicherheit zu geben. Moudachirou Amadou und Oliver Schäfer kümmerten sich um die LR-Angreifer Feinbier und Gaißmayer. Altin Lala bekam den Spezialauftrag sich um Marc Arnold zu kümmern. Steven Cherundolo rückte für Nico Däbritz ins Team und sollte Harald Spörl stören. Danijel Stefulj spielte aus diesem Grund einen offensiveren Part als sonst. Carsten Linke sollte wie immer zentral spielen und Michél Dinzey bekam im Mittelfeld seine wohl letzte Chance von Trainer Ehrmantraut. Jan Simak und Daniel Stendel spielten im Angriff, wobei Stendel im Prinzip die einzige Spitze war! Nach einigen Minuten Spielzeit trudelte auch der Ultra-Bus ein und wir gingen natürlich rüber in den überdachten Block. So haben die Ahlener satte 6 DM Verlust gemacht, aber die kann das Geldsack.Team auch noch verkraften! Jetzt kam Stimmung in die Sache und der HSV spielte mit Konzept nach vorne. Erste Chance durch Daniel Stendel nach 6 Minuten. Der Platz war wegen anhaltender Schneefälle weiß und somit der Ball rot. Für das Spiel bedeutete das, daß es wenig Spiel und viel Arbeit gab. Es musste viel gelaufen und geackert werden. Danijel Stefulj hatte nach Vorarbeit von Altin Lala die Chance zur Führung, doch er scheiterte ebenso wie Daniel Stendel einige Minuten später. Die beste Chance der ersten Hälfte hatte jedoch der Ahlener Harald Spörl per Flachschuß in Minute 34. Der Ball rollte jedoch knapp am Tor vorbei. Ansonsten war nicht viel los. 96 war die bessere Mannschaft, erspielte sich aber nur zwei wirklich gute Chancen. Mit 0:0 ging es in die Pause.
Man konnte nach 45 Minuten sehen, daß der HSV durchaus das Fußballspielen nicht verlernt hat und ich bin mir ziemlich sicher, daß es bei vernünftigen Verhältnissen bereits eine Führung gegeben hätte! Der Support auf unserer Seite war endlich mal wieder richtig genial. Es wurde laut, einfallsreich und dauerhaft angefeuert und man arbeitete mit dem Rest der Fangemeinde zusammen, auch wenn das einige Pappnasen wohl nie wollen und auch nicht kapieren worum es geht... Zu beginn der Partie gab es sogar zweimal ein wenig Rauch zu bewundern, was der Stadionsprecher des Wersestadion erregt munierte! Die Ahlener machten....nix! Die 20 Mann im LR-Trikot trommelten und sangen ein bißchen vor sich hin, der Rest saß oder stand herum und guckte Fußball.
Nach einer Viertelstunde ging es weiter mit besserer Sicht auf die wichtigen Dinge des Spiels, nämlich den Offensivbemühungen der Roten. Leider gab es davon in Hälfte 2 aber weniger denn Ahlen wurde stärker und vor allem der kleine Marc Arnold brachte LR immer wieder gefährlich vors Tor. Einige Szenen von Gaißmayer und Arnold sahen gefährlich aus brachten aber glücklicherweise nichts ein. Es musste einen Sieg geben und das wussten die Spieler in Grün. Deshalb bemühte sich das Team, der Boden ließ aber nicht viel zu, so daß Dirk Schuster und Andreas Zimmermann wenig Probleme mit Jan Simak und Daniel Stendel hatten. Weitschüsse gab es leider nicht, obwohl dies mit Sicherheit ein gutes Rezept auf dem Acker gewesen wäre. Nach 71 Minuten setzte Jörg Sievers einen 60-Meter Abstoß genau auf Carsten Linke. Der flankte in den Strafraum, ein Ahlener verschätzte sich köpfte daneben, der Ball sprang zu Danijel Stefulj und der Kroate schoß den Ball aus 6 Metern an Langerbein vorbei ins Tor! Der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Gerade als die Ahlener immer stärker wurden machte der HSV das 0:1. Jetzt musste es einfach klappen! Tat es aber nicht! Nur 3 Minuten später schlief Altin Lala und unterlief eine Flanke. Der Ball landete bei Marc Arnold und der überlupfte den chancenlosen Jörg Sievers zum 1:1 nur 3 Minuten nach der Führung. Jetzt ging gar nichts mehr und es spielte nur noch Ahlen. 96 verlor jeden Ball im Mittelfeld. Logische Konsequenz, das 2:1. Flanke von Marc Arnold nach 82 Minuten und der eingewechselte Mario Krohm gewann das Flugkopfballduell gegen Fahed Dermech. 2:1 für Ahlen und 96 war fertig. Morad Bounoua versuchte nocheinmal Schwung rein zu bringen, doch LR hatte jetzt den psychologischen Vorteil das Ding gedreht zu haben. Es blieb beim 1:2 aus hannoverscher Sicht und der bitteren Erkenntnis, daß der Kampf um den Aufstieg wohl endgültig vorbei ist!
Jörg Sievers machte ein gutes Spiel und hatte bei den Toren keine Schuld. Fahed Dermdch spielte solide, war beim 2:1 aber etwas zu weit von Krohm entfernt. Amadou machte ein gutes Spiel ebenso wie Oliver Schäfer der aber den einen oder anderen Fehlpaß zuviel spielte. Carsten Linke konnte ebenso wie Danijel Stefulj überzeugen. Altin Lala bekam den besten Ahlener Arnold nicht in den Griff und Steven Cherundolo hatte mit Harald Spörl seine liebe Müh und Not. Michél Dinzey begann gut, tauchte dann aber ab. Daniel Stendel ackerte wie immer viel, hatte aber auf dem schlechten Platz wenig Möglichkeiten. Jan Simak konnte absolut nichts zeigen. Für den Tschechen ist Schnee wohl das Schlimnmste was passieren kann. Die eingewechselten Bounoua und Morinas fielen nicht mehr auf.
Die Stimmung im Stadion wurde von den 750 Hannoveranern gemacht. Am Ende wurde es natürlich etwas leiser, aber der Support war dennoch extraklasse. So kann es bleiben! Die Ahlener machten ihrem Ruf alle Ehre und den kennt wohl jeder! Ahlen ist ein Plastikclub mit vielleicht 20 echten Fans! Solche Vereine werten die 2.Liga stark ab und man kann nur hoffen, daß Ahlen einmal dasselbe Schicksal ereilt wie TB Berlin!
Um 21.18 Uhr fuhr unser Zug, also vom Rest der Truppe verabschiedet, Fahne geholt und weg. Auf dem Weg zum Bahnhof machten die westfälischen Polizisten ihrem schlechten Ruf wieder alle Ehre und guckten zu wie einige ältere Fans von einer Türkenbande angepöbelt wurde. Schon im Stadion wurden einige Fans einfach abgeführt und mit Knüppeln bearbeitet...warum? Langeweile wahrscheinlich. Nachdem der Weg zum Bahnhof gegangen war wussten wir jedenfalls warum die Münsteraner damals sangen '...und diese Scheiße die wir meinen nennt sicht Ahlen, Stadt der Asylanten in Westfalen'. Hätte einer der Ölköpfe sein Messer gezogen und einen Hannoveraner abgestochen, wäre die Polizei wahrscheinlich noch gekommen und hätte gefragt was uns denn einfalle zu versuchen das Messer zu klauen. Nicht mehr lustig sowas! Die Zugfahrt nach Hause war dann nur noch bitter, auch wenn man in Minden noch ein lecker Bier trinken konnte! Als ich um 0.45 Uhr zu Hause ins Bett fiel dachte ich nur: Wann geht's endlich nach Mannheim :)
Danke und bis zum nächsten Mal, Spot aus...
LR Ahlen
Hannover 96
