Bericht Nr. 40

1.FC Nürnberg - Hannover 96
Die Karte zum hochklassigen Spitzenspiel der bisherigen 2.Liga-Saison! Karte

 

Mal wieder früh aufstehen für eine der zahlreichen Auswärtsfahrten in den letzten Wochen. Um 8.30 Uhr ging es zu viert los. Mal wieder nach Franken. Die Strecke kam mir noch sehr bekannt vor! Vorbei an bekannten Städten wie Guxhagen oder Knüllwald. Diesmal allerdings sollte die Reise noch 5 Kilometer weiter gehen als am Donnerstag, nämlich nach nürnberg zum Spitzenreiter. Der Gastgeber hatte eine bislang weiße Weste im heimischen Frankenstadion. Noch kein einziger Punktverlust stand zu Buche. Unser Motto für diese Fahrt war also schnell gefunden: 'Unternehmen Wunder von Nürnberg'! Das zeigten wir dann auch jedem den es nicht interessierte. Um unserem Vorhaben Nachdruck zu verleihen nahm sich jeder noch eine Burger King-Krone aus Kirchheim mit und schrieb sein Credo auf die Front. Zweimal hieß es 'Das Wunder von Nürnberg', einmal 'Wunder gibt es immer wieder' und unser Fahrer begnügte sich mit einem schlichten aber aussagekräftigen 'HÄH?'. Nach einer angenehmen Fahrt durch Hessen und Nordbayern kamen wir schließlich in Nürnberg an. Schön und gut, bloß das Stadion konnte beim besten Willen nicht gefunden werden! Nach einigem Fragen und dem Folgen der sporadisch aufgestellten Schilder kam man aber gegen 14 Uhr doch tatsächlich noch an. Jetzt noch Karten holen und dann das Wunder beschreien. Den Gästeblock fand man aber auch nicht gerade schnell, so daß nach einigen 'Verpisst euch ihr Spinner' und 'EXPO-Ruine' Anfeindungen ein Ordner gefragt wurde. Siehe da man kam an und rein... Einer ausführlichen Abtastung am Eingang folgteeien ausführliche Abtastung am Blockeingang. Fahne aufgehangen (auch diese sollte unser geplantes Unterfangen verdeutlichen) und einen netten Platz gesucht. Altin Lala wurde von uns herlich begrüßt und freute sich sichtlich. Die verteilten roten Karten taten ihr Übriges zum überbrücken der Zeit. Endlich war es soweit, Anpfiff in der Höhle des Löwen.
96 spielte mit einer ähnlichen Aufstellung wie in Fürth, Trainer Ehrmantraut wollte aber trotzdem offensivers Spiel seiner Mannschaft sehen.
Jörg Sievers im Tor, davor wie gehabt Fahed Dermech, Moudachirou Amadou und Oliver Schäfer. Das defensive Mittelfeld bestand diesmal aus drei Akteuren nämlich Danijel Stefulj, dem Rückkehrer Carsten Linke und Michael Molata. Altin Lala und Steven Cherundolo sollten den offensiveren Part übernehmen. Im Sturm standen diesmal mit Morad Bounoua und Jan Simak zwei gelernte Mittelfeldspieler.
Vor Beginn des Spiels gab es noch eine Aktion gegen Gewalt und für Toleranz im Sport, wobei alle 25200 im Stadion befindlichen Fans eine rote Karte hochhalten sollten. Ein tolles Intro, da kamen die Fahnen und Doppelhalter der Nürnberger schon besser rüber. Auf Seiten der Hannoveraner mussten die Fahnen erneut draußen bleiben...
Nürnberg legte schwungvoll los und hatte nach einer Flanke von Krzynowek die erste Chance durch Martin Driller, der verstolperte aber zwei Meter vorm leeren Tor. Dermech und Amadou hatten bei dieser Aktion geschlafen und Driller machte es wie im Hinspiel als er mehrere solcher Chancen ungenutzt ließ. Hannover aber spielte nicht wie Fürth, sondern kam jetzt nach vorne. Jan Simak hätte nach ca. 10 Minuten die Führung besorgen müssen. Alleine vor Torwart Köpke verfehlte er das Ziel um wenige Zentimeter. Sievers hielt danach zweimal glänzend gegen Stoilas (Freistoß) und Driller, der von Amadou nicht in den Griff zu bekommen war. Es war bereits nach 15 Minuten ein hochklassiges Spiel. Großchancen auf beiden Seiten und keinerlei Abtasten. nach 21 Minuten dann das was niemand zu träumen gewagt hatte. Carsten Linke erzielte nach eine Freistoß von Simak und anschließendem Gewühl das 0:1. Riesenjubel unter den knapp 600 Hannoveranern! Der Fußballgott hatte seinen Einstand nach Gelbsperre entsprechend gefeiert. Die Freude hielt aber nur kurz, denn nur wenige Minuten später konnte Louis Gomis nach eklatantem Fehler von Amadou, der den Ball per Kopf genau auf den Fuß des FCN-Stürmers legte, den Ausgleich erzielen. 96 blieb aber am Ball und hatte nach einem Freistoß von Jan Simak an den Pfosten die Führung fast wieder inne. Weiterhin ein offener Schlagabtausch in dem Gomis die nächste Chance aus nächster Distanz hatte. Der lange Stürmer traf aber nicht den ball sondern Sievers. Zum Glück konnte der bis hierhin überragende Schlußmann aber weitermachen. Kurz vor der Pause kam dann doch noch die Führung für den Gastgeber. Einer Ecke von Stoilas folgte das Kopfballtor von Marek Nikl. Kein Roter stand da beim Abwehrspieler der Nürnberger, so daß es mit einem 2:1 in die Pause ging.
96 musste sich bis hierhin nicht zu verstecken. Im Gegensatz zu den letzten Spielen gab es eine engagierte Leistung mit guten Chancen. Sorgenkind aber weiterhin die löchrige Abwehr... Die Stimmung im Stadion blieb bis hierhin mau, laut wurde es nur wenn der wohl bescheuertste aller deutschen Stadionsprecher ins Mikrofon gröhlte! Peinlich, peinlich! Nur die Nürnbegrer Ultras sorgten für etwas Support, dieser geht aber wie im heimischen Niedersachsenstadion schnell unter! Die mitgereisten Hannoveraner taten was sie konnten, bei einer Zahl von 600 unter 25200 kann man aber nicht viel erwarten.
Weiter gings nach der Pause ohne den bis dahin besten FCN-Angreifer Gomis, der durch Möckel ersetzt wurde. Das Spiel verflachte jetzt etwas, aber Hannover hatte die deutlich besseren Chancen. Driller konnte bei Nürnberg keine Impulse setzen. Dermech hatte so per Kpfball nach etwa 55 Minuten die beste Chance nach der Pause. Kurz darauf kam Morinas für Simak und der hatte dann die Riesenchance. Der Litauer scheiterte aber alleine vor Köpke kläglich. Der HSV drückte jetzt und nach 74 Minuten stand es endlich 2:2. Bounoua erkämpfte sich den Ball auf rechts, flankte und erneut Carsten Linke machte alles klar per Kopf. Das Glück währte aber nicht lange, denn 6 Minuten später spielte Cherundolo einen Fehlpaß genau auf Möckel und dessen Flanke konnte Martin Driller dann verwerten. Kurz darauf war es endgültig aus mit dem Unternehmen Wunder von Nürnberg. Jacek Krzynowek setzte einen tollen Sololauf an und versenkte mit rechts zum Endstand von 4:2.
Mit einer guten Leistung, aber großen Schwächen im Defensivbereich verabschiedete sich die Mannschaft in die Winterpause. Carsten Linke hat mir persönlich nocheinmal die Hand geschüttelt (und den Kopf) und alleine deshalb hat sich die Reise doch schon gelohnt oder?
Es ist zu hoffen, daß die Mannschaft in der Pause verlorene Kräfte zurückgewinnt und dann wieder souveräner auftritt. Der Platz den die Roten nun bis zum 26.1. belegen ist jedenfalls der ungeliebte 4.
Die Rückfahrt avancierte zu einem Blödelchaos, daß um ca. 23 Uhr am ZOB in der Heimat endete. So verabschiedete man sich gegenseitig in die Winterpause und hofft weiterhin auf den Aufstieg!

1.FC Nürnberg

1.FC Nürnberg

Hannover 96

Hannover 96