Bericht Nr. 35

Alemannia Aachen - Hannover 96
Die Karte zu einem der besten Auswärtsspiele die ich je erlebt habe!! Die Karte

 

Gleich nach der Berufsschule ging es zum Wochenabschluß nach Aachen. Vom Tivoli in Aachen hört man gemeinhin nur das Beste. Tolle Stimmung und eine kämpferische Mannschaft. Bloß kennt unsereins seine Mannschaft und weiß auch, daß das genau die Spiele sind die man gerne gewinnt. Die Tipps: 2:1, 3:3 und besonders stolz bin ich auf meinen Tip: 0:3! Kurz bevor man mich für verrückt erklärte konnte ich einwerfen, daß ich ein verdammt gutes Gefühl hatte und die auswärtsstarken Hannoveraner gerade bei Spielen wie in Aachen immer gut aussehen. 14.30 Uhr war es als man in Hannover losfahren konnte, um 19.40 Uhr waren wir endlich am Tivoli. Rund um Köln gab es wie gewohnt Freitags Stau. Wenig Zeit also bis zum Anpfiff, schnell Zaunfahne aufhängen und einen netten Platz suchen. Das Stadion ist wirklich schön anzusehen, vor allem macht es bei Flutlicht einen netten Eindruck. Ziemlich dämlich nur, daß über die Boxen im Stadion dreimal irgendein Alemannen-Song geschmettert wurde.
Um 19 Uhr ging es los am Tivoli, ein Intro auf Seiten der Roten gab es nicht, da die Ultras mit wenigen Minuten Verspätung ins Stadion kamen. Die Aachener zündeten ein wenig roten Rauch, der wirkte aber eher verloren.
Die Aufstellung der Roten blieb die selbe wie beim 4:2-Sieg gegen Bielefeld. Vor Jörg Sievers sollte Libero Fahed Dermech die Abwehr zusammenhalten. Seine Manndecker wie üblich Amadou und Schäfer. Das defensive Mittelfeld bekleideten Danijel Stefulj und Carsten Linke. Den offensiven Part übernahmen Dinzey, Lala und Däbritz. Im Sturm wurden erneut Daniel Stendel und der gegen Bielefeld überragende Jan Simak aufgestellt.
Das Spiel begann mit druckvollen Aachenern. Bereits nach 5 Minuten kam Xie Hui gefährlich per Kopf vor den Kasten von Jörg Sievers. Hannover fand dann aber schnell ins Spiel und nutzte seine spielerische Überlegenheit um für Unruhe in der löchrigen Abwehr des TSV zu sorgen. 12 Minuten dauerte es bis die deutliche Überlegenheit sowohl im spielerischen Aufbau als auch im besseren Zweikampfverhalten ausgenutzt wurde. Daniel Stendel setztesich über links gegen zwei Alemannen durch und spielte in die Mitte. Dort stand Michél Dinzey, der überlegt gegen Torwart Schmidt vollendete. 0:1 nach nur 12 Minuten und der Jubel unter den Hannoveranern war riesig. Die Alemannia-Fans würden ihrem Ruf aber nicht gerecht, hätten sie nicht weiter für Stimmung gesorgt. Für das weitere verhageln dieser Stimmung sorgte 96 aber wiederum schnell. 6 Minuten nach der Führung hatte Danijel Stefulj freie Bahn aufs Tor der Schwarz-Gelben, umspielte den Torhüter und schob aus spitzem Winkel zum 0:2 ein! Jetzt war der Jubel bei den mitgereisten schon vulkanartig und die Aachener wurden doch etwas leiser. Wahninnig wie Hannover die Heimmannschaft an die Wand spielte und jede Lücke zu einem genialen Paß nutzte. Aachen versuchte über den Kampf zum Spiel zu finden blieb aber in allen Belangen unterlegen. Jetzt spielte sich 96 in einen Rausch. Nach ener halben Stunde war das Spiel für den TSV endgültig gelaufen. Nachdem Dinzey zuvor bereits eine tolle Kopfballchance über den Kasten beförderte und auch Stendel per Kopf scheiterte, machte es der Sturmführer nun besser. Nach Gewühle im Strafraum traf Daniel Stendel mit einem seiner typischen Treffer per Kopf zum 0:3! Nun kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Alles lag sich in den Armen und feierte seine Mannschaft. Wie eine Bundesliga-Spitzenmannschaft trat 96 kurz vor der belgischen Grenze auf und machte einfach alles richtig! Es blieb zur Pause beim 0:3.
Die Stimmung im Stadion wurde je länger das Spiel andauerte zusehends schlechter! Die Hannoveraner machten nun natürlich ein Faß auf und feierten bis zum Umfallen! Gut zu wissen, daß nun nicht mehr nur die Abwehr steht sondern auch Tore fallen für Hannover 96. Die Chancenauswertung hat sich im Vergleich zum bisherigen Saisonverlauf deutlich verbessert. Die Stimmung unter den Aachenern war mit dem 0:3 nicht mehr vorhanden, doch auch vorher habe ich von der Hölle Tivoli nichts mitbekommen. Einzig bei der Torchance von Xie Hui in der 5.Minute konnte man merken wie laut es werden kann. Zum Intro der 2.Hälfte gab es dann mit Verspätung das Intro auf HSV-Seite. Eine Überziehfahne mit dem hannoverschen Stadttor wurde aufgezogen und rote Zettel wurden von Doppelhaltern begleitet in die Luft gehalten.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste aufhörte mit unglaublich starken 96ern und völlig überforderten aber aufopferungsvoll kämpfenden Aachenern. Hannover konterte nun häufig lief dabei aber zu oft knapp ins Abseits. Die beste Chance zum 0:4 hatte Jan Simak. Er lief alleine auf Schlußmann Schmidt zu, lupft den Ball, leider aber genau in die Arme des Torhüters. Ein Spielstand von 0:6 wäre inzwischen mehr als verdient gewesen, doch Aachen steckte noch nicht auf und prüfte Jörg Sievers nun das eine oder andere Mal. Dreimal musste Sievers mit Glanz parieren und stauchte seine Vorderleute entsprechend zusammen. Nach 70 Minuten war dann jeglich Gegenwehr gebrochen, denn einen mustergültigen Konter schloß Jan Simak nach Querpaß vom überragenden Danijel Stefulj zum 0:4 ab. In der Folgezeit hätten der eingewechselte Morad Bounoua, der am Tor vorbei lupfte, oder auch Michél Dinzey aus 12 Metern das 0:5 erzielen müssen. Ein eigentlich gültiges Tor von Stefulj gab der Schiedsrichter wegen angeblichen Foulspiels nicht. Am Ende blieb es also beim hochverdienten und sogar noch zu niedrigen 0:4! Einziger Wehrmutstropfen war die völlig unberechtigte rote Karte für Altin Lala, der sich nach einer tätlichen Attacke von Taifur Diane wehren musste. Die Einzelkritik liest sich sehr schön: Jörg Sievers hielt alles was er halten musste und machte eine tolle Partie. Fahed Dermech hielt seine Abwehr zusammen und sorgte dafür, daß die zwei fünfminütigen Druckphasen der Alemannia nichts zählbares brachten. Oliver Schäfer und Moudachirou Amadou hatten ihre Gegensieler jederzeit im Griff und ließen nur eine Szene eines Stürmers zu. Carsten Linke verteilte die Bälle wie ein Spielmacher und verdient die Bestnote. Danijel Stefulj spielt zur Zeit wohl die Saison seines Lebens, erzielte ein Tor, brachte Schwung nach vorne und ließ nach hinten nichts zu, Spitzenklasse! Michél Dinzeys Knoten ist nach seinem Tor gegen Bielefeld geplatzt. Wieder erzielte der Kongolese ein Tor und amchte sein bestes Saisonspiel! Altin Lala wie zuletzt immer zuverlässig und mit guten Aktionen nach vorne. Der Albaner wurde 90 Minuten lang von den Aachenern provoziert, der Schiedsrihcter sprang darauf an und gab ihm völlig zu Unrecht Rot, von den Hannoveranern wurde der kleine Flügelflitzer gebührend gefeiert! Nico Däbritz blieb unauffällig, machte aber keine Fehler. Daniel Stendel setzte sich wie immer in den Dienst der Mannschaft. Der Top-Scorer bei 96 machte alles richtig und traf auch endlich wieder. Jan Simak ist der Mann der Stunde bei Hannover! Sein viertes Tor in drei Spielen bei 96 als Stürmer. Der Tscheche dreht auf und wird zur Schlüsselpersönlichkeit im Offensivbereich der Roten. Morad Bounoua hätte das 0:5 machen müssen, spielte aber trotzdem gut mit. Steven Cherundolo spielte nach seinem Kreuzbandriss erstmals wieder konnte aber wie Michael Molata nicht mehr auffallen. Trainer Ehrmantraut spielte wie zuletzt häufiger auch wieder mit und musste auf die Tribüne :)
Hannover feierte und der Gästeblock rauchte entsprechend zum Ende der Begegnung. Die Mannschaft von 96 wurde gebührend aus dem Stadion entlassen, die Fans wurden es nicht. 15 Minuten Blocksperre. Als man dann endlich aus dem Tivoli raus durfte ab es noch eine 45minütige Polizeiabsperrung vorm Stadion. Nun ja, nach Hause kamen wir trotzdem und das Feiern ließ man sich auch nicht verbieten! Ein geiler Abend in Aachen!!

Alemannia Aachen

Alemannia Aachen

Hannover 96

Hannover 96