Die Karte zum überzeugenden Sieg! |
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Zu sechst war man am Montag ab kurz nach 19 Uhr im Niedersachsenstadion zugegen. Das DSF hatte seit langem mal wieder ein Spiel von Hannover 96 auf dem Programm so, daß man seine Erwartungen an die Zuschauerzahl bei kalten Temperaturen getrost unter die 20000er Marke zurückschrauben konnte. Von einem knappen Heimsieg gingen gegen die in einer Krise steckenden Bielefelder alle aus. Nach dem Spiel in Mainz gab es auch wieder Grund zum Optimismus. Nach zuvor zwei Spielen ohne Torerfolg konnte 96 in der Karnevalsstadt überzeugen. Bielefeld dagegen war bis zu diesem Montagabend seit 8 Spielen ohne Sieg.
Um 20.15 Uhr ging es zur besten Fernsehzeit los vor dünn besetzten Rängen. Von den jeweiligen Fangruppen gab es im Gegensatz zur Pokalbegegnung des Vorjahres, als es eine Gemeinschaftsaktion der befreundeten Ultras gab, nichts besonderes zu vermelden.
Bei der Aufstellung von 96 gab es keine Überraschungen von Trainer Ehrmantraut! Den Gelb-Rot gesperrten Igoris Morinas ersetzte im Sturm Jan Simak für den Nico Däbritz ins offensive Mittelfeld zurückkehrte. Sonst gab Ehre den Siegern aus Mainz das Vertrauen. Auf Seiten des DSC gab es zwei ehemalige HSV-Kicker zu sehen. Detlef Dammeier und Bastian Reinhardt sind zur Zeit in ostwestfalen beschäftigt.
Das Spiel begann mit einem Tor. 25 Sekunden brauchte Hannover um in Führung zu gehen. Carsten Linke zieht aus 20 Metern ab, Torwart Hain klatscht ab und Jan Simak erzielt sein zweites Saisontor aus kurzer Distanz. Ein Anfang nach Maß. Erstaunlich, daß dies erst das dritte Tor von Hannover in Halbzeit 1 war. Kurz nach dem ofiziellen Anpfiff gab es also wieder Anpfiff. Das Konzept von Arminia wohl über den Haufen geworfen, doch bereits 4 Minuten später gab es die Antwort. Eine Flanke konnte Dirk Flock Millimeter vor der Auslinie noch vor das Tor bringen und Bruno Labbadia köpfte den Ball aus 1 Meter vor dem Tor und 10 cm über der Grasnarbe ins Gehäuse von Jörg Sievers. Bielefeld war jetzt am Drücker und spielte gefährlich nach vorne. Das vermeintliche 1:2 durch Wichniarek nach 9 Minuten wurde korrekterweise wegen Abseits nicht anerkannt. Nicht nur diese Szene unterstrich aber dennoch, daß die Abwehr der Roten an diesem Abend nicht gewohnt sattelfest stand! Nach 10 Minuten Powerfußball beruhigte sich das Spiel nun langsam. Mitten in diese Phase des gemächlichen Abtastens stieß aber erneut Jan Simak! Sein Hammer aus knapp 20 Metern flog ansatzlos in den Winkel! 2:1 für Hannover und der Jubel über dieses geniale Tor des genialen Tschechen kannte kaum Grenzen! Wahnsinn, nach einer kurzen Schwächeperiode nach Olympia ist Jan Simak wieder in bestechender Form! Jetzt hatte 96 das Spiel klar im Griff. Vor allem über links entfaltete der HSV großen Druck. Altin Lala machte auf seiner Seite wiedermal ein starkes Spiel. Nach einer Ecke hatte Fahed Dermech das entscheidende 3:1 auf dem Kopf. Danijel Stefulj hätte wenige Minuten später per Flachschuß ebenfalls für die Entscheidung sorgen können. Es blieb aber vorerst beim 2:1 und für Borges gab es auf Seiten der Bielefelder die Höchststrafe von Trainer Möhlmann. Nach 25 Minuten durfte der Brasilianer das Feld räumen für Alexander Klitzpera. Nun hatte man nicht mehr das Gefühl sich Sorgen machen zu müssen. Trotz ungewohnter Unsicherheiten in der Hintermannschaften wirkte der HSV sehr souverän. In Minute 40 wurde diese Souveränität dann auch noch vor der Pause in einen 2-Tore-Vorsprung verwandelt. Nach einem grandiosen Solo von Altin Lala und seiner Hereingabe vollendete Michél Dinzey zum 3:1. Sein erstes Saisontor feierte der Kongolese entsprechend ausgiebig! Mit einer klaren Dominanz und einem 3:1 ging 96 also in die Pause und wurde gebührend gefeiert.
Die Stimmung im Niedersachsenstadion wurde trotz nur 12050 Zuschauern immer besser. Ohnehin ist zu erkennen, daß die Stimmung im Rund der letzten Wochen immer besser wurde und das auch bei dem schwachen Spiel gegen Duisburg. Die Zuschauerzahlen bleiben zum Unmut der Verantwortlichen aber konstant bei ca. 13000. Diesesmal kann man sich wohl beim DSF bedanken. Leider blieben die 'Scheiß DSF'-Rufe aber nur vereinzelt!
Nach der Pause ließen es die Roten ruhig angehen. Die erste große Möglichkeit hatte Nico Däbritz etwa 10 Minuten nach dem Wiederanpfiff. Der 'Sachsen-Maradona' vergab aber allein vor Torwart Hain. Hannover konnte sich jetzt schonen, da Bielefeld keinerlei aufbäumen erkennen ließ. Ein Zeichen des Unmuts machten die DSC-Suppoerter indem sie ihre Fahnen auf den Kopf hingen. Nach 70 Minuten passierte dann doch noch etwas. Eine schöne Flanke von rechts nahm Carsten Linke volley aus der Luft und zirkelte ihn ins untere, rechte Eck. Ein tolles Tor von Fußballgott Carsten Linke, dem dieses Erfolgserlebnis besonders zu gönnen ist! Die Stimmung nun natürlich glänzend, wenn auch nur 10 Minuten lang denn dann fiel Block H31 außer 'shalalalalala' nichts mehr ein! Am Ende gab es nach einem Abwehrschnitzer noch das 4:2 durch Artur Wichniarek, doch das interessierte wirklich niemanden mehr! Eine Anekdote ist noch anzumerken! Nachdem in Halbzeit eins Marcio Borges von Bielefeld eine Art der Höchststrafe erleben musste, so traf es nun Sherif Touré auf Seiten der Hannoveraner. In der 76. Minute eingewechselt mußte der Togolese in der Schlußminute das Feld verlassen und bekam noch einige deftige Worte von seinem Trainer mit auf den Weg.
Nach einer starken Leistung im Offensivbereich konnte Hannover 96 an diesem Montagabend den 2. Tabellenplatz zurückerobern und seine Aufstiegsambitionen untermauern. Die Defensive konnte im Gegensatz zu den Vorwochen nicht überzeugen, doch für eine schwache Bielefelder Mannschaft hat es allemal gereicht! |