Bericht Nr. 27

Hannover 96 - SSV Reutlingen 05
Die Karte zum höchsten Heimsieg seit langem! Karte Nach einem alles in allem sehr langweiligen Wochenende traf man sich bereits 2 Stunden vor dem Anpfiff im Stadion. Von einer knappen Niederlage musste man ausgehen, da war man sich soweit einig. Warum? Nun...Hannover 96 war schon mehrmals kurz davor auf einen Aufstiegsplatz zu kommen und dabei waren auch oft vermeintlich schwache Gegner zu Gast. Leider sind die Erfahrungen aus diesen Spielen nicht die besten und so war man, nach ohnehin viel zu viel Euphorie in den letzten Jahren, vorsichtig. Als das Thema geklärt war, machten wir auch gleich das Ziel des nächsten Wochenendes klar: Göttingen. Sicherlich nicht der Bringer an einem 96-freien Wochenende, aber die Amateure wollen ja auch mal wieder unterstützt werden. Nach einigen Zigaretten gab's dann den ersehnten Anpfiff.
Anpfiff, Ball nach vorne, 1:0. Kein Witz! Es ging ziemlich schnell, da hatte Daniel Stendel bereits das wichtige Führungstor erzielt. Mirko Ullmann hatte aus Bedrängnis einen schönen Steilpaß an Stendel gesendet und dieser bedankte sich aus spitzem Winkel mit seinem 4.Saisontor! Ein Klasse-Beginn. Reutlingen also kalt erwischt. Anstoß, Ball wieder bei Hannover, Einwurf, Ball nach vorne, 2:0. Das war schon ein saugeiler Beginn! Lediglich 1:47 Minute waren gespielt da erzielte Altin Lala das 2:0, die Vorarbeit leistete erneut Ullmann, der zwei der völlig konfusen Gegenspieler auf sich zog! Übrigens ein neuer Zweitligarekord wie ich später erfuhr. So, nachdem das Spiel nach zwei Minuten also so gut wie gelaufen war kommen wir nun mal zur Aufstellung. Im Tor vertrat Heinz Müller den verletzten Sievers. Liebro war erneut Fahed Dermech, sein Widersacherr Holger Ballwanz fand sich nichteinmal auf der Bank wieder. Manndecker wie gewohnt die sehr starken Oliver Schäfer und Moudachirou Amadou. Das defensive Mittelfeld besetzten Danijel Stefulj, der zuletzt in Osnabrück ein Klassespiel zeigte, und Carsten Linke. Altin Lala, zuletzt in glänzender Form, und Nico Däbritz als Spielmacher komplettierten das Mittelfeld. Der Einsatz von Nico Däbritz wardurchaus überraschend, da man gemeinhin mit dem jungen Jan Simak rechnete. Im Sturm tumelten sich diesmal erstmals drei Stürmer. Die Aufstellung von Igoris Morinas und Daniel Stendel, dem Erlöser in Osnabrück, war dabei kaum überraschend. Schon aber der Einsatz Mirko Ullmanns, der seinen Einsatz aber früh rechtfertigte!
Nach zwei Minuten Powerfußball wurde das Spiel jetzt etwas langsamer. Reutlingen versuchte ins Spiel zu kommen. Gegen die bombensichere hannoversche Abwehr sahen die Aufsteiger aber keinen Stich. Vor allem der hochgelobte Olivier Djappa sah gegen seinen Gegenspieler Amadou keinen Stich. Das Anschlußtor zum 2:1 fiel aber dennoch. Ralf Becker zog aus etwa 17 Metern ab und Heinz Müller flog dank schlechtem Stellungsspiel am Ball vorbei. So ging es nach einer insgesamt ausgeglichenen Halbzeit mit wenigen Torchancen in die Pause.
Angesichts des unnötigen Gegentores sah man sich fast schon bestätigt in seinen Vermutungen. Die zwei frühen Tore und die starke Abwehrleistung machten aber eigentlich Mut auf einen überzeugenden Sieg der Roten.
Engagiert kam der HSV aus der Kabine und spielte nach einer längeren Schaffenspause wieder nach vorne. Nach 51 Minuten spielte ein Reutlinger Abwehrspieler dann Hoch das Bein im eigenen Strafraum und trat Altin Lala fast den Kopf ab. Für gefährliches Spiel gab es indirekten Freistoß innerhalb. Den angetippten Ball schoß Danijel Stefulj aus 13 Metern wuchtig ins untere Eck zum 3:1. Damit war das Spiel gegen bisweilen sehr unerfahren wirkende Reutlinger gelaufen und 96 spielte Zuckerfußball! Zehn Minuten nachdem der alte Abstand wieder hergestellt wurde, traf Morad Bounoua in Folge auf eine Traumkombination zum 4:1. Daniel Stendel schickte Nico Däbritz in den Strafraum und der Sachsen-Maradona spielte in seinem bisher besten Spiel für den HSV vors leere Tor auf Joker Bounoua, der sein 3.Saisontor markierte! Mit schönen Kombinationen und einigen sehenswerten Einzelaktionen erspielte sich der Gastegeber nun eine Vielzahl an Chance. Viele wurden aber vergeben, da der letzte Paß noch zu oft ins leere geht oder gar nicht kommt. Vier Minuten vor Schluß gab es dann aber doch noch das 5:1. Der überragende Daniel Stendel schob den Ball im 16er auf den freistehenden Däbritz und der schiebt als Krönung einer tollen Mannschafts -und Einzelleistung zum 5:1 Endstand ein!
Die Mannschaft wurde nach dem höchsten Sieg seit sehr langer Zeit gebührend gefeiert, die Stimmung im Stadion war aber insgesamt wenig berauschend. 11365 Zuschauer, davon 50 aus Schwaben, sahen ein gutes Spiel und einen hochverdienten Sieger! Sonst gibt es nicht viel zu sagen. 96 nun oben dabei, vorerst sogar Dritter! Überzeugend wieder einmal die Abwehr mit Dermech, Schäfer und Amadou. Stefulj spielte wie in Osnabrück sehr gut. Däbritz machte sein erstes gutes Spiel für 96 und wird Simak nun ein ernstzunehmender Gegner sein. Daniel Stendel spielte nach seinem Erfolgserlebnis in Osnabrück und dem frühen Führungstor ein Klassespiel! Ullmann schaffte Räume für die ersten beiden Tore, versank aber ansonsten und verspielte zu viele Bälle. Morinas tauchte völlig ab. Carsten Linke wie immer engagiert, aber unauffällig. Altin Lala spielte wie in den letzten Wochen tollen Fußball und krönte die Leistung endlich auch mit einem Tor! Bounoua hat als Joker alles richtig gemacht. Torwart Heinz Müller ist auf der Bank besser aufgehoben. Molata hatte kaum noch Zeit sich auszuzeichnen und Jan Simka glänzte mit einigen schönen Pässen.
Fazit: Ein psychologisch wichtiger Sieg vor der 2-Wochen-Pause, der Hoffnung auf mehr macht! In Ulm wird es aber ungleich schwerer.

Hannover 96

Hannover 96

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SSV Reutlingen 05

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